Das folgenschwere Foul von Kevin Prince Boateng gegen Michael Ballack unmittelbar vor der WM 2014 – wikimedia.org
Kevin Prince Boateng sorgt mal wieder für Furore. Vor der WM in Südafrika avancierte er durch sein böses Foul an Michael Ballack zum Buhmann der Nation. Der „Capitano“ zog sich so schwere Verletzungen am Knöchel zu, dass er seine WM-Träume endgültig begraben musste. Danach war Boateng für die deutschen Fans ein rotes Tuch, bis er dieses Jahr zum FC Schalke 04 wechselte und sich als gereifte Persönlichkeit präsentierte. Dadurch hat er zumindest bei den königsblauen Fans viele Sympathien zurückgewonnen.
Jetzt, wenige Wochen vor der WM in Brasilien und dem Gruppenspiel gegen Deutschland, schaltet der ghanaische Nationalspieler offensichtlich zurück in den Angriffsmodus. Gegenüber der Bild am Sonntag äußerte er sich abfällig über die deutsche Nationalmannschaft. Die müsse eigentlich bis ins Finale kommen, versage aber stets in den entscheidenden Spielen, weil sie keine Führungsspieler auf dem Platz habe. Der DFB-Elf fehlten einfach ein paar richtige „Typen“, wie Ballack oder Effenberg, die ihre Mitspieler auch mal mitreißen können. Bastian Schweinsteiger sprach er die nötigen Führungsqualitäten ab, der sei offensichtlich froh, wenn er in Ruhe Fußball spielen könne und niemand hohe Erwartungen an ihn richte.
Obwohl die deutsche Elf über herausragende sportliche Qualität verfüge, werde sie wieder nicht den Titel holen. Für die WM-Gruppe G mit Deutschland, Portugal, Ghana und den USA prognostizierte er einen Durchmarsch der Portugiesen um Superstar Ronaldo. Dahinter sei alles offen, er rechnet damit, dass sich die drei anderen Teams gegenseitig die Punkte abjagen werden. Boatengs Prognose steht in krassen Gegensatz zu den Quoten der Buchmacher, wie ein Blick auf die WM Wetten ganz deutlich zeigt. Wie man in diesem Interview nachlesen kann, rechnen die Wettanbieter nicht nur mit einem klaren Gruppensieg der deutschen Elf vor Portugal, sondern zählen Deutschland auch zum engsten Favoritenkreis bei der WM 2014. Geht es nach den Experten, werden Boatengs Ghanaer dieses Mal bereits in der Vorrunde ausscheiden.
Mit seiner Kritik dürfte sich der „Bad-Boy“ bei der deutschen Nationalmannschaft keine neuen Freunde gemacht haben, man darf gespannt welche Antwort sie am 21. Juni auf dem Rasen von Fortaleza geben wird. Dann werden Deutschland und Ghana erneut aufeinandertreffen.