Während in den vergangenen Tagen zahlreiche europäische Top-Teams sämtliche Erwartungen unterliefen, hat die französische Nationalmannschaft gezeigt, dass man durchaus auch in Brasilien glänzen kann: Nachdem die Vorrunde mit sieben Zählern problemlos bewältigt wurde, stellt sich der Mannschaft von Didier Deschamps nun im Achtelfinale am Montagnachmittag (18:00 Uhr) das Team aus Nigeria in den Weg.
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Tipp: Frankreich gewinnt gegen Nigeria → zur besten Quote 1,47 bei Interwetten
*Ergebnis nach der regulären Spielzeit
Der Sieger könnte auf Deutschland treffen
Für Anhänger der deutschen Kicker ist das Duell in Brasilia natürlich deshalb von besonderem Interesse, weil hier möglicherweise der Viertelfinal-Gegner der DFB-Auswahl ermittelt wird. Allerdings sollten sich auch all jene pünktlich vor den Bildschirmen platzieren, die einfach nur schönen Fußball sehen wollen. Immerhin tat die französische Mannschaft bei ihren ersten beiden Vorrunden-Auftritten gegen Honduras (3:0) und die Schweiz (5:2) alles, um für weltmeisterliche Unterhaltung zu sorgen – und die kraftsparende Zurückhaltung gegen Ecuador (0:0) dürfte dafür garantieren, dass nun in der K.-o.-Runde wieder richtig scharf geschossen werden kann.
Frankreich meldet sich in der Weltspitze zurück
Zwar ist nach drei absolvierten Partien natürlich allenfalls ein vorläufiges Fazit gestattet, dennoch scheint Nationalcoach Deschamps auf einem guten Weg zu sein, die „Grande Nation“ nach einer mehrjährigen tiefen Durststrecke endlich zurück ans Licht zu führen. Brachte dessen Mannschaft bei ihren ersten Auftritten insbesondere ihre beeindruckende Offensivstärke zur Geltung, hat sich im fast schon bedeutungslosen Vorrunden-Ausklang gegen die Südamerikaner dann auch der B-Kader als weitgehend praxistauglich erwiesen. Dass es in den vergangenen Jahren vorangegangen ist, muss nun allerdings auch gegen die „Super Eagles“ bewiesen werden – immerhin hatte es beim letzten freundschaftlichen Aufeinandertreffen im Juni 2009 noch eine 0:1-Niederlage in Saint-Étienne gesetzt.
Mit dem Triumph bei der Afrikameisterschaft kündigten die Nigerianer schon im Vorjahr an, dass nun auch in Brasilien mit ihnen zu rechnen ist: Während sich das Team von Stephen Keshi auf dem heimatlichen Kontinent jedoch als titelwürdig erweisen konnte, waren vorzeigbare Resultate bei WM-Endrunden bislang äußerst spärlich gesät. Folglich hat bereits der bloße Aufstieg in das Achtelfinale für den größten Erfolg seit der Jahrtausendwende gesorgt – und höher hinaus sind die „Adler“ noch nicht einmal in den goldenen 1990er-Jahren geflogen, als er immerhin gleich zwei Mal in Folge in die Runde der besten 16 Nationen ging.
Mit Magerkost zum historischen Erfolg?
Folglich bietet sich den Nigerianern nun am Zuckerhut die Chance, ihren Fans bereits mit einem Sieg gegen die Franzosen einen historischen WM-Erfolg zu bescheren: In der Heimat dürfte man angesichts dieser Aussichten nicht zuletzt deshalb aus dem Häuschen sein, weil zunächst überhaupt nichts auf eine solche Premiere hinzudeuten schien – insbesondere das torlose Remis gegen den Iran hatte fast alle Wünsche an die Mannschaft offengelassen. Ihren Hang zum schnöden Ergebnis-Fußball stellten die Spieler kurz darauf dann auch beim knappen 1:0 über Bosnien-Herzegowina unter Beweis – dank der hier eingefahrenen drei Punkte fiel die abschließende 2:3-Niederlage gegen Argentinien nicht mehr entscheidend ins Gewicht.
Wenngleich die Nigerianer den Aufstieg zu Recht als großen Erfolg verbuchen, deutet die bisherige Ausbeute von einem Sieg, einem Unentschieden und einer Schlappe dennoch auf einen ziemlich durchschnittlichen Charakter der Mannschaft hin: Entsprechend werden sich die „Super Eagles“ gegen die berauschend in das Turnier gestarteten Franzosen zunächst einmal auf ihre bewährte Defensive verlassen, die in Brasilien immerhin länger als jede andere der 32 WM-Nationen ohne Gegentreffer blieb. Angesichts des zu erwartenden Dauerdrucks wird Keeper Enyeama nun in Brasilien aber vermutlich fast schon eine übermenschliche Leistung abverlangt – viel spricht vorab nicht dafür, dass sich der Traum vom Viertelfinale für die Afrikaner erfüllt.
Die Buchmacher erwarten eine klare Angelegenheit
Auch die Wettanbieter gehen in diesem Falle davon aus, dass Träume nicht viel mehr als Schäume sind: Immerhin wird der Weltmeister von 1998 hier mit einer Favoritenstellung an den Start geschickt, welche sogar die Achtelfinal-Auftritte der Turnier-Favoriten aus Brasilien und Argentinien übertrifft. Machen die Franzosen ernst, müssen sich Tipper deshalb mit der Rückzahlung des 1,5-fachen Wetteinsatzes begnügen – dagegen ist für einen Sieg der Afrikaner eine stattliche Quote von 8,0 vorgesehen. Darüber hinaus lassen auch die hohen Remis-Quoten von bis zu 4,6 vermuten, dass die Equipe Tricolore das Duell bereits innerhalb der regulären Spielzeit ordnungsgemäß zu Ende bringt.
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