Auf dem Weg in das anvisierte Endspiel scheint es sich die holländische Elftal zur Aufgabe zu machen, möglichst viele der in der Vorrunde so begeisternden nordamerikanischen WM-Teilnehmer zu eliminieren: Nachdem die Truppe von Louis van Gaal mittels langem Atem und etwas Glück bereits im Achtelfinale die starken Mexikaner aus dem Rennen warf, nimmt sich der amtierende Vize-Weltmeister nun nur eine Runde später gleich noch die Überflieger aus Costa Rica zur Brust. Böse Überraschungen scheinen den Niederländern am kommenden Sonnabend dabei nicht zu drohen – wenngleich sich die „Ticos“ zuletzt bekanntermaßen für keine Sensation zu schade waren.
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*Ergebnis nach der regulären Spielzeit
Der Motor der „Ticos“ läuft und läuft und läuft
Im bisherigen Turnier-Verlauf hat es den „Exoten“ aus Costa Rica schließlich diebische Freude bereitet, sämtlichen Fußball-Experten eine lange Nase zu drehen: Als wäre der geradezu unfassbare Gruppensieg vor Uruguay, Italien und England in der Vorrunde noch nicht des Guten genug gewesen, wurde mit dem anschließenden Triumph im Achtelfinale gegen Griechenland gleich auch noch der bislang größte Erfolg bei einer Weltmeisterschaft unter Dach und Fach gebracht. Musste bis vor kurzem der Einzug in die erste K.-o.-Runde bei der WM 1990 als seltsame Laune der Natur betrachtet werden, wurde dieser „Ausreißer“ von Coach Jorge Luis Pinto und seinen Jungs mittlerweile sogar getoppt – spätestens nach dem Sieg im Elfmeterschießen wurde in der restlos beglückten Heimat der Ausnahmezustand zum Normalfall erklärt.
Dabei tut man der „Sele“ aber natürlich Unrecht, wird das bislang Erreichte lediglich unter dem Schlagwort der Sensation zusammengefasst: Wenngleich mit dem Erreichen des Viertelfinales sicherlich in der Tat nie und nimmer zu rechnen war, wurde dieses „Wunder“ durch eine stabile taktische Ordnung und die hervorragende physische Verfassung der Spieler doch immerhin ein ganzes Stückchen wahrscheinlicher gemacht. So wog die beeindruckende Laufleistung jüngst gegen die Griechen sowohl die einstündige Unterzahl als auch die zumindest teilweise fehlende Qualität der National-Kicker aus – selbst als sich die Akkus längst im roten Bereich befanden, sind die Costa Ricaner im Achtelfinale immer weiter wie in Tranche über den Rasen gehetzt.
Im Schongang zum ersten WM-Titel?
Die Niederländer traten in der ersten K.-o.-Runde zwar im Schmelztiegel zu Fortaleza an; aufgrund eines zunächst kräfteschonenden Auftritts waren in der Schlussphase jedoch noch genügend Körner vorhanden, um nach dem Gegentreffer von Giovani dos Santos zum entscheidenden Gegenschlag anzusetzen. Mit dem Toren in der 88. und 91. Spielminute wurden die eigenen Anhänger allerdings deutlich länger auf die Folter gespannt, als man dies im Vorfeld eigentlich beabsichtigt hatte – erst, als sich so mancher in Orange gewandete Zuschauer bereits mit dem Ausscheiden abzufinden begann, führte der späte Doppelschlag ihre Mannschaft doch noch in den Kreis der potentiellen WM-Anwärter zurück.
Bis Sneijder und Huntelaar für erleichterten Jubel sorgten, schien die Holländer jedoch nicht zuletzt die Erinnerungen an die Europameisterschaft 2008 zu lähmen: Immerhin wurde die Elftal auch in Österreich und der Schweiz nach sensationellen Vorrunden-Auftritten gegen Frankreich und Italien bereits als künftiger Titelträger gefeiert, um dann schon im ersten Alles-oder-Nichts-Spiel von den Russen das Ticket für die Heimfahrt ausgehändigt zu bekommen. Die zögerliche Vorstellung am vergangenen Sonntagnachmittag dürfte somit gewiss nicht nur auf die Vorgaben von Louis van Gaal zurückzuführen sein, der in Brasilien allerdings offenbar dennoch ganz besonders gerne mit dem Feuer spielt.
Tote Hose in der ersten Halbzeit?
Dass die Holländer zehn ihrer bisherigen zwölf Treffer in der zweiten Halbzeit erzielten, ist zwar ein eindrucksvoller Beleg, dass die Taktik des anfänglichen Maßhaltens unter der heißen südamerikanischen Sonne durchaus sinnvoll ist – der Beinahe-K.-o. gegen die Mexikaner hat dem Ex-Coach der Bayern nun dennoch vor Augen geführt, dass es bisweilen gefährlich ist, lediglich in einer Halbzeit aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. Nichtsdestotrotz dürfte der streitbare Trainer nun auch den erfolgreichen Endspurt im Achtelfinale als weiteren Beweis verstehen, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist: Folglich darf man getrost spekulieren, dass nun selbst das Viertelfinale gegen den krassen Außenseiter erst nach dem Wiederanpfiff an Fahrt gewinnt.
Die Wettanbieter erwarten eine klare Sache
Den Wettanbietern ist es sowohl bei den Sieg- als auch bei den Aufstiegswetten jedoch natürlich ganz egal, wann von den Niederländern am kommenden Sonnabend beherzt zur Tat geschritten wird: Entscheidend ist hier lediglich, dass das Vertrauen in die Maßgaben des Bondscoachs in den vergangenen Tagen offenbar gewaltig gestiegen ist. Obwohl mit dem Gegner aus Costa Rica sicherlich nicht zu spaßen ist, fällt der Elftal mit einer Sieg-Quote von 1,5 entsprechend die Rolle des klaren Favoriten zu – sollte der sensationelle Lauf der „Ticos“ dagegen auch im Viertelfinale seine Fortsetzung finden, wäre dies dann für nicht minder sensationelle Quoten von bis zu 8,0 gut.
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