Die WM 2014 verlief für Gastgeber Brasilien alles andere als rund und gegen Ende des Turniers entwickelte sich der Traum vom sechsten Titelgewinn in einen wahren Albtraum. Nun hat der brasilianische Fußballverband CBF auf die schwachen Leistungen der Selecao reagiert und sich von Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari getrennt.
Während die Menschen in Deutschland seit Sonntagabend den vierten WM-Titelgewinn und die Helden von Rio de Janeiro, hat man in Brasilien angefangen die Scherben aufzukehren die die WM 2014 hinterlassen hat. Der Schmerz über Halbfinal-Aus beim 1:7-Debakel gegen Deutschland sitzt nach wie vor tief und nun hat der brasilianische Fußballverband CBF auch personelle Konsequenzen gezogen.
Der CBF hat am Montagabend das Ende der Zusammenarbeit mit Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari bekanntgegeben. Der 65-Jährige selbst hatte nach dem verlorenen Spiel um Platz 3 (0:3 gegen die Niederlande) erklärt, er überlasse die Entscheidung über seine Zukunft der CBF-Führung. Der Verband veröffentliche auf der eigenen Webseite eine Stellungnahme:
Scolari und sein gesamtes Trainerteam verdienen unseren Respekt und unsere Dankbarkeit. Er hat dem brasilianischen Volk die Liebe zur Seleção zurückgegeben. Auch wenn er das große Ziel nicht erreicht hat
Neben dem Cheftrainer Scolari müssen auch Carlos Alberto Parreira als Technischer Direktor sowie der komplette Trainerstab gehen.
Der Vertrag des Weltmeister-Trainers von 2002 wäre nach der Heim-WM ohnehin ausgelaufen. Scolari hatte trotz verpassten Titelgewinn dennoch nicht von einem Rücktritt reden wollen. Er und Parreira hatten nach der Niederlage gegen die Niederlande ihre Arbeit verteidigt und wollten keine Fehler einräumen. Daraufhin waren sie von den Medien noch vehementer kritisiert worden.
Scolari hatte sein Amt Ende 2012 als Nachfolger des entlassenen Mano Menezes angetreten. Die Bilanz seiner zweiten Amtszeit lautete am Ende 19 Siege in 29 Spielen, sechs Unentschieden und vier Niederlagen. Darüber hinaus konnte er mit der Selecao 2013 den Confed Cup gewinnen.