Nationalspieler Sami Khedira von Real Madrid hat sich im Gespräch mit den Kollegen von der Welt am Sonntag über die deutsche Nationalmannschaft, die WM 2014 kommendes Jahr und die Chancen der DFB-Elf in Brasilien geäußert.
Der 26-jährige Sami Khedira gehört zu jenen jungen deutschen Spielern, die sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich weiterentwickelt haben. Nach seinem Wechsel im Sommer 2010 vom VfB Stuttgart zu Real Madrid haben ihm die wenigsten Experten und Fußball-Fans wohl solch einen Werdegang prophezeit. In den vergangenen beiden Spielzeiten bestritt er insgesamt rd. 80 Pflichtspiele für die Königlichen und gehört damit zum Stammpersonal in Madrid.
Mit Blick auf die Bayern und den BVB, aber auch vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen und Erfolge bei Real hat die DFB-Elf die idealen Voraussetzungen für WM 2014 so Khedira:
Ich denke, jeder von uns Nationalspielern wird versuchen, in seinem Verein eine sehr, sehr gute Rolle zu spielen. Und was uns alle zusammen betrifft, muss man eines ja wirklich mal festhalten: Wir haben alle die optimalen Bedingungen, da wir in Vereinen sind, von denen womöglich jeder in der Champions League spielen wird. Besser geht es nicht. Das ist eine Konstellation, die idealer nicht sein kann. Wir deutschen Nationalspieler werden auf höchstem Niveau gefordert sein. Das hat es so in Deutschland noch nicht geben: Mesut und ich bei Real, die Bayern, die Dortmunder – wir alle werden noch mehr Erfahrungen sammeln und unsere Qualität erhöhen. Und das zusammen kann jeder dann in die Nationalmannschaft einbringen, in der jeder vom anderen profitieren wird.
Der defensive Mittelfeldspieler gibt sich durchaus optimistisch:
Ich bin auch positiv gestimmt. Weil ich die Voraussetzungen gut finde und auch die letzten wichtigen Länderspiele meiner Meinung nach insgesamt sehr gut waren. Wir haben teilweise sehr gut gespielt und gute Ergebnisse erzielt, mal abgesehen von dem Aussetzer beim 4:4 gegen Schweden. Ich denke, wenn wir es schaffen, konstanter zu agieren, stehen uns gute Zeiten bevor. Aber noch ist ein Jahr Zeit bis zur WM. Jetzt gilt es für uns alle, dass wir uns voll für unsere Vereine einbringen.
Natürlich haben sämtliche Nationalspieler die WM kommendes Jahr im Hinterkopf, doch für Khedira zählt zunächst Real Madrid und der Start in die neue Saison:
Das mag sein. Aber vom Kopf her ist die WM für mich noch ganz weit weg. Ich denke, das wird jedem Nationalspieler so gehen. Für mich zählt jetzt erst einmal Real Madrid und nichts anderes. Ich will Titel mit Real gewinnen. Irgendwann ist dann natürlich auch die WM ein Thema – ganz klar.
Laut Khedira gehört das DFB-Team erneut zum engeren Favoritenkreis, genauso wie Gastgeber Brasilien:
Es ist nicht überraschend, dass wir Deutschen zu den Favoriten zählen. Es ist ja traditionell so. Selbst vor der letzten WM in Südafrika war das so. Obwohl wir im Vorfeld so viele Absagen wegen Verletzungen hatten. Ich denke, wir sind gut beraten, wenn wir nicht so viel über eine mögliche Favoritenrolle reden oder versuchen auszuloten, wie groß unsere Titelchance ist. Wir werden sicher gut vorbereitet sein und mit einer starken, motivierten Mannschaft antreten, die gute Chancen haben wird, bis zum Ende dabei zu sein. Allerdings haben uns die Brasilianer als WM-Gastgeber beim Confed Cup gerade gezeigt, wie sehr sie auf den WM-Titel brennen und dass sie in der Lage sind, alles zu gewinnen.
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