DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat sich jüngst im Interview mit der Süddeutschen Zeitung positiv über eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw geäußert. Laut Niersbach seine Verlängerung grundsätzlich auch vor dem WM 2014 in Brasilien möglich.
Anfang dieser Woche hat sich DFB-Präsident Wolfgang Niersbach im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung zu seinen Visionen und Zielen hinsichtlich des Bundestrainers, der Weltmeisterschaft und der vakanten Position des Sportdirektors geäußert. Vor allem in Sachen Joachim Löw und beim Thema vorzeitige Vertragsverlängerung vetritt Niersbach eine klare Position:
Vielleicht qualifizieren wir uns schon im September. Dann überlegen wir: Machen wir es wie 2008? Oder machen wir es wie 2010. Ich habe eine große Sympathie, den Weg mit Jogi weiter zu gehen, und weiß, dass die Stimmung im DFB-Präsidium ähnlich ist
Nicht immer wurde eine Vertragsverlängerung von Joachim Löw öffentlich so befürwortet. Ende 2009 gab der Verband bekannt, dass der Vertrag von Löw als Bundestrainer per Handschlag bis nach der Europameisterschaft 2012 verlängert worden sei. Im Februar 2010 erklärte Löw jedoch schriftlich, dass es einen solchen Handschlagvertrag nicht gegeben habe. Hintergrund war ein Treffen von Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und den damals amtierenden DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, bei dem die Verlängerung des Vertrages besprochen werden sollte. Die angestrebte Vertragsverlängerung wurde jedoch auf Eis gelegt und neue Verhandlungen für die Zeit nach der WM 2010 angekündigt. Zwanziger sprach damals von „wichtigen inhaltlichen Differenzen“ zwischen Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und dem Präsidium. Angeblich hätten Löw und Bierhoff für die Vertragsverlängerung eine Bonuszahlung in Höhe eines Jahresgehaltes verlangt.
Auch Niersbach ist dieser Vorfall in Erinnerung geblieben:
Ich empfand es 2010 in Südafrika als nervig, dass nach jedem Sieg die Frage kam: „Ist das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für die Vertragsverlängerung
Vertragsverlängerung vor einem Turnier sind in der Regel ungewöhnlich, aber auch frühzeitiges Scheitern bei der WM 2014 in Brasilien ist für Niersbach kein Argument gegen eine Verlängerung vor dem Fußball-WM kommendes Jahr:
Ja, das spräche fürs Abwarten. Aber im September 2014 stehen schon wieder Qualifikationen an. Da gerät man unter Druck, wenn man zuvor nicht klare Verhältnisse geschaffen hat
Doch nicht nur der Vertrag von Löw läuft nach der WM 2014 aus. Auch die von Manager Oliver Bierhoff sowie den beiden Assistenztrainern Hansi Flick und Andreas Köpke enden nach der Weltmeisterschaft. Löw selbst hatte bislang stets immer betont, keine Job-Garantie vor dem Turnier zu benötigen.