Die WM 2014 in Brasilien ist nach aktuellem Stand mit einem Tor-Durchschnitt von 2,91 die torreichste Endrunde der letzten Jahre. Zuletzt wurden vor 20 Jahren – bei der WM 1994 in den USA – mehr Treffer erzielt (Schnitt 3,05). Die torreichsten WM-Endrunden der Geschichte liegen jedoch bereits 60 Jahre und länger zurück. 1954 in der Schweiz gabe es die meisten Tore zu bejubeln (Schnitt von 5,38), auch bei den Turnieren 1938, 1934 und 1950 fielen durchschnittlich mehr als vier Treffer pro Spiel.
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Zu Beginn regiert die Vorsicht
Ob allerdings das Turnier in Brasilien tatsächlich die torreichste WM der letzten 20 Jahre wird, steht noch nicht fest, schließlich sind noch acht Partien zu absolvieren. So hat sich im Achtelfinale gezeigt, dass die Spiele nun deutlich umkämpfter werden und die Teams weniger riskieren. Gleich fünf von acht Partien gingen in die Verlängerung, drei Mal gab nach 90 Minuten ein 0:0.
Dass in der K.o.-Phase die Vorsicht regiert, wird vor allem am Beginn der Spiele spürbar. So fiel in sechs der acht Achtelfinalspiele vor der Pause kein Treffer. Nur bei den Spielen Brasilien – Chile (1:1) und Kolumbien – Uruguay (1:0) bekamen die Zuschauer in der ersten Spielhälfte ein Tor zu sehen. Neben zahlreichen anderen Varianten bieten einige Buchmacher auch Wetten darauf an, ob in der ersten Spielhälfte beide Mannschaften einen Treffer erzielen. Im Achtelfinale war das nur bei Brasilien gegen Chile der Fall. Daher ist bei dieser Wettvariante häufig etwa das Sechsfache des Wetteinsatzes zu gewinnen.
Holland wird im Finish stark
Das trifft auch auf die Partie zwischen Holland und Costa Rica zu. Die Niederländer sind mit 12 Treffern das bisher torgefährlichste Team des Turniers. Allerdings traf die „Elftal“ nur zwei Mal vor der Pause (gegen Spanien und Australien), alle anderen Treffer fielen erst in der zweiten Spielhälfte, häufig erst kurz vor Schluss wie zuletzt beim glücklichen 2:1-Erfolg über Mexiko.
Ähnlich liegt der Fall bei Costa Rica, wenngleich die Überraschungsmannschaft des Turniers weniger offensiv eingestellt ist. Fünf Tore reichten den „Ticos“ zum Erreichen der Runde der letzten Acht, nur ein einziger Treffer – das Siegtor zum 1:0 über Italien – fiel dabei in den ersten 45 Minuten. Somit deutet einiges darauf hin, dass auch im Spiel um den Einzug ins Halbfinale die Karten nicht von Beginn an aufgedeckt werden.
Insgesamt gesehen sind die Holländer jedoch der klare Favorit der Wettanbieter. So stehen die Quoten auf einen Sieg der “Oranje” um 1,5, während ein erfolgreicher Tipp auf den Außenseiter den bis zu achtfachen Wetteinsatz wert wäre.
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