Wettquoten Spanien Weltmeister 2014

Als amtierender Welt- und Europameister war Spanien quasi zum Qualifizieren verdammt und die Furia Roja ist ihrer Favoritenrolle zum größten Teil auch gerecht geworden während der WM-Qualifikation.

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zu den Weltmeister Quoten für alle Mannschaften

 

Mit sechs Siegen und zwei Unentschieden dominierte man die Gruppe I vor Frankreich und löste das direkte WM-Ticket. Wenn es etwas zu bemängeln gibt bei den Spanien, dann die Tatsache, dass man in acht Qualifikationsspielen lediglich 14 Tore erzielt hat. Mit Blick auf Teams wie die Niederlande (36 Tore) oder Deutschland (34 Tore), die ein Spiel mehr hatten, ist dies jedoch mehr als mager. Drei Gegentore hingegen sprechen dafür auch eine klare Sprache.

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Die spanische Nationalmannschaft

Mit einem Mannschaftwert von über 450 Mio. Euro verfügt Spanien auf dem Papier über den besten bzw. teuersten Kader der Welt. Doch nicht nur auf dem Papier haben diese Spieler Klasse, auch in der Praxis haben sie diese in den vergangenen Jahren mehrfach unter Beweis gestellt.

Mit sieben Spielern vom FC Barcelona bilden die Katalanen einen gewissen Block innerhalb der Nationalmannschaft wie der FC Bayern München bei der DFB-Auswahl. Real Madrid hingegen kommt derzeit „nur“ auf drei Nationalspieler.

Egal auf welchen Mannschaftsteil man blickt, Vincente del Bosque hat auf nahezu jeder Position ein Luxusproblem. Sei dies im Angriff mit Spielern wie Alvaro Negredo (Manchester City), Fernando Torres (FC Chelsea), Fernando Llorente (Juventus Turin), David Villa (Atletico Madrid), Pedro (FC Barcelona) oder Diego Costa (Altletico Madrid). Im Mittelfeld geht es genau so weiter, mit Xavi, Iniesta, Cesc Fabregas und Sergio Busquets (alle FC Barcelona) oder Xabi Alonso (Real Madrid), Thiago und Javi Martinez (beide FC Bayern München) ist die Auswahl an Spieler schier unendlich.

Wenn überhaupt eine „Schwäche“ im spanischen Team vorhanden ist, dann in der Defensive. Mit Sergio Ramos (Real Madrid) und Jordi Alba (FC Barcelona) verfügt man über zwei Ausnahmekönner, ein zweiter Innenverteidiger und ein gestandener Rechtsverteidiger fehlt jedoch. Raul Albiol (SSC Neapel) und Cesar Azpilicueta (FC Chelsea) sind gute bis sehr gute Spieler, können jedoch nicht mit der individuellen Klasse anderer Mannschaftsteile zu vergleichen.

Auch im Tor verfügt man mit Iker Casillas auf den ersten Blick auf einen besten Torwart der vergangenen zehn Jahre im Weltfußball, doch der Kapitän der Spanier spielt bei Real nur noch die zweite Geige hinter Diego Lopez und somit fehlt es dem 32-jährigen zunehmend an Spielpraxis die ein Spitzentorhüter für eine WM benötigt.

Der Star der Mannschaft

Auch wenn dieser Spruch ein wenig abgedroschen klingt, der Star ist die Mannschaft. Es ist nahezu unmöglich eine Gewichtung zwischen Spielern wie Iniesta, Xavi oder Fabgregas vorzunehmen.
Ein weiteres Indiz für diese Floskel ist die Tatsache, dass die Spanier, anders als bei den Franzosen, es schaffen im Nationalteam ihre persönlichen Egos hinter anzustellen. Lange Zeit wurde den Iberern vorgeworfen es gäbe eine Kluft zwischen Katalanen, Basken und Madrilenen, doch spätestens seit dem EM-Titelgewinn 2008 in Österreich und der Schweiz ist davon nichts mehr zu sehen. Die Mannschaft funktioniert wie aus einem Guss, anders ist es auch nicht möglich den Weltfußball über nahezu sechs Jahr so stark zu dominieren.

Darüber hinaus sind Spieler wie Javier Martinez, Xabi Alonso, Sergio Busquets oder Thiago variabel einsetzbar. Martinez z.B. spielte bereits bei Athletic Bilbao immer häufiger in der Innenverteidigung, auch bei den Bayern kommt er dort vermehrt zum Einsatz. Auch Alonso oder Busquets können zur Not in der Mitte aushelfen. Thiago Alcantra hingegen ist auf jeder Position im Mittelfeld einsetzbar, egal ob defensive oder offensiv, außen oder in der Zentrale.

Spieler im Fokus

Lässt man die etablierten Kräfte wie Iniesta, Xavi oder Casillas außen vor, für die die WM 2014 ggf. das letzte große Turnier ist. Stehen in Brasilien vor allem die Jungen und die Neuen im Mittelpunkt.

Einer dieser „jungen Wilden“ ist z.B. Thiago, der U21-Europameister von 2013 wechselte im Sommer 2013 vom FC Barcelona zum FC Bayern München. Bei den Bayern spielt er unter Trainer Pep Guardiola eine tragende Rolle, es wird spannend zu sehen ob er unter del Bosque zu seinen Einsatzzeiten bei der WM kommt.

Neben Thiago werden viele in Spanien, aber auch in Brasilien, gespannt auf Diego Costa schauen. Der 25-jährige gebürtige Brasilianer hat sich nach zwei Länderspieleinsätzen (kein Pflichtspieleinsatz) gegen sein Geburtsland entschieden und spielt zukünftig für die Furia Roja. Diese Entscheidung löste in Spanien einen Jubelsturm aus, in Brasilien wird Costa bereits jetzt schon als Verräter beschimpft. Der brasilianische Verband wollte diesbezüglich sogar juristisch vorgehen, schloss dann aber schließlich dennoch „Frieden“ mit der Entscheidung des Spielers.

Der Trainer

Vicente del Bosque übernahm Spanien nach dem Titel-Erfolg bei der EURO 2008 und konnte die hohen Erwartungen die man seit dem an ihn gestellt hat vollends überzeugen. 2010 ließ er den ersten WM-Titel Spaniens folgen und verteidigte 2012 den EM-Titel.

Vor seiner Zeit trainierte war del Bosque mehrmals bei Real Madrid tätig, seine längste Periode bei den Königlichen war von 1999 bis 2003. Eine Saison trainierte er auch den türkischen Spitzenverein Besiktas Istanbul.

Der 63-jährige gilt als ein ruhiger, zurückhaltender Coach, der zu einem gewissen Understatement neigt. Doch seine Entscheidungen, auch mit Blick auf Nominierungen, werden in Spanien nicht angezweifelt. Ende 2013 wurde bekannt, dass del Bosque seinen Vertrag vorzeitig bis zur EM 2016 verlängert hat.

WM-Aussichten

Als amtierender Titelverteidiger geht Spanien neben WM-Gastgeber Brasilien als größter Titel-Favorit in die WM 2014. Die Vorrundengruppe B mit den Niederlanden, Chile und Australien ist eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, jedoch nichts was die Spanier vor ernsthafte Schwierigkeiten stellen sollte.

Interessant könnte es jedoch bereits im Achtelfinale werden, wenn man die brasilianische Gruppe A kreuzt. Bei einem Patzer der Spanier, der durchaus im Bereich des machbaren liegt, könnte es sehr früh zu dem Traumfinale Brasilien gegen Spanien kommen. Dass dieses Duell auch in die Hose gehen kann aus Sicht der Spanier zeigt das Confed Cup-Finale vor einem Jahr, als Iniesta & Co. 0:3 untergegangen sind gegen die Selecao.