Nachdem ab 12. Juni 2014 32 Mannschaften die Endrunde 20. Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien in Angriff genommen haben, wird das Teilnehmerfeld in der Folge stetig reduziert. So bleiben nach dem 5. Juli nur noch vier Teams übrig, die jeweils noch zwei Spiele zu absolvieren haben. Die letzten vier Mannschaften treten zunächst am 8. und 9. Juli in den beiden Halbfinalspielen gegeneinander an. Die beiden jeweiligen Sieger treffen schließlich am 13. Juli im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro aufeinander, während die Semifinal-Verlierer einen Tag davor im Estadio Nacional von Brasilia im „kleinen Finale“ um Platz drei kämpfen.
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Wenn es nach der Meinung der Wettanbieter geht, so sind vier Teams klar über jene der Konkurrenz zu stellen und somit wäre es eine Überraschung, wenn die letzten verbleibenden Teilnehmer nicht jene aus Brasilien, Argentinien, Spanien und Deutschland wären. Bis die letzten vier Endrundenteilnehmer feststehen, sind in Brasilien allerdings zunächst 60 Spiele zu absolvieren und wie die Erfahrung zeigt, ist stets damit zu rechnen, dass nicht alle Partien nach Plan verlaufen.
Dominiert Europa auch in Südamerika?
So erreichten bei der letzten Endrunde 2010 in Südafrika mit Spanien, Deutschland und Holland drei europäische Nationen die Runde der letzten Vier, während aus Südamerika nicht die favorisierten Teams aus Brasilien und Argentinien zum Zug kamen, sondern jenes aus Uruguay das Quartett vervollständigte. Titelverteidiger Italien blieb wie Frankreich bereits in der Vorrunde auf der Strecke. Diese beiden Nationen standen einander 2006 noch im Endspiel gegenüber. Mit Gastgeber Deutschland und Portugal gab es damals ein rein europäisches Halbfinale.
Wettquoten-Vergleich: Wer erreicht das WM 2014 Halbfinale
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Tabelle oben: Wettquoten Vergleich für die Favoriten auf das Erreichen des Halbfinales. Die Wettanbieter erwarten Argentinien, Brasilien und Deutschland in der Runde der letzten Vier.
Erstmals seit 1978 in Argentinien findet wieder eine WM-Endrunde in Südamerika statt. Damit geht auf diesem Kontinent auch die Hoffnung einher, die europäische Dominanz der letzten Jahre zu brechen. Zwar ist Brasilien mit fünf WM-Titeln Rekordhalter, der letzte Sieg 2002 in Japan und Südkorea liegt jedoch bereits wieder 12 Jahre zurück. Aber auch die Mitfavoriten Argentinien (letzter Titel 1986) und Deutschland (letzter Titel 1990) wollen im Kampf um die WM-Trophäe mitmischen.
Ausrutscher sind verboten
Um zu gewährleisten, dass die vier favorisierten Teams (Brasilien, Argentinien, Deutschland und Spanien) auch tatsächlich bis ins Halbfinale vordringen, ist ein nahezu makelloser Turnierverlauf vonnöten. Denn um nicht zu riskieren, den stärksten Kontrahenten bereits im Achtel- oder Viertelfinale zu begegnen, müssen die Topnationen aus ihren jeweiligen Vorrunden-Gruppen auch als Sieger hervorgehen.
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Sollte nur eine dieser Mannschaften ihre Gruppe nicht gewinnen, hätte das entscheidenden Einfluss auf den weiteren Turnierverlauf und würde eine andere – vor dem Turnier als nicht so stark gehandelte – Nation ins Halbfinale spülen. Sollte beispielsweise Weltmeister Spanien in Gruppe B nur Platz zwei belegen, wäre bereits im Achtelfinale ein Aufeinandertreffen mit Veranstalter Brasilien möglich. Aber auch wenn die Top 4 alle als Gruppensieger aus der Vorrunde hervorgehen, sind noch einige Hürden zu überwinden.
Denn auch alle anderen Teams, die sich für das Achtelfinale qualifizieren, haben ihre Qualität bereits unter Beweis gestellt und werden nicht kampflos aufgeben. Als chancenreiche Außenseiter werden im Kampf um den WM-Titel vor allem Belgien, Italien, Frankreich und Uruguay genannt. Auch mit Holland, Portugal und Kolumbien wäre in einem Halbfinale zu rechnen. Etwas weniger Chancen werden dem „Mutterland des Fußballs“ England eingeräumt. Bevor sich die „Three Lions“ mit Halbfinalträumen befassen können, muss zunächst erst die schwierige Vorrunden-Gruppe D (mit Italien, Uruguay und Costa Rica) erfolgreich überstanden werden.
Wenn sich der Turnierverlauf an die Quoten der Wettanbieter hält, dann würden im Halbfinale am 8. und 9. Juli Brasilien und Deutschland sowie Argentinien und Spanien aufeinandertreffen. Somit wäre ein rein südamerikanisches Finale sowie eine europäische Auseinandersetzung um Platz drei möglich.